Die Bauausführung im Zentrum ständiger Veränderungsprozesse

Die Bauausführung steht heutzutage unter dem Einfluss vieler Faktoren. So muss die Ausführung immer besser werden und qualitativ höheren Standards folgen. Seitens des Gesetzgebers sind energieeffiziente Bauweisen immer auf neue Art und Weise einzubinden. Damit soll dem aktiven Energieverlust der Wohn- und Bürohäuser entgegenwirkt und Umweltauflagen gleichermaßen eingehalten werden. Dazu entwickeln Materialhersteller und Konstrukteure im Gleichtakt neue Materialien und Umsetzungsmöglichkeiten bei der Bauausführung. Die Materialhersteller haben zu prüfen, inwieweit die Materialien diesen Ansprüchen gemäß Umweltauflagen, Stabilität und ebenso Langlebigkeit gerecht werden. Die Konstrukteure müssen hingegen jene Materialien in den Projekten einbinden und mit einplanen. Dabei sollten sie stets die Kosten im Auge behalten, damit die Kunden auf der anderen Seite nicht abgeschreckt werden. Zwar können sie sich Architekten und Bauingenieure in Deutschland auf die HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) zurücklehnen, die ihre Preise anhand von Schwierigkeitsgraden und Baumsummen definieren und vorgeben. Dennoch müssen sie das den Gesamtpreis für die Kunden im Blick haben, damit sie für neue Baukonstruktionen beauftragt werden. Argumentieren können sie vielleicht damit, dass die gesetzlichen Anpassungen nicht jährlich, sondern der Gesetzgeber lediglich alle Jahre diese Honorare anpasst. Die letzte Reform der HOAI war 10. Juli 2013 in Deutschland, welches nunmehr über fünf Jahre her ist. In Österreich selbst gab es eine ähnliche Ausgestaltung mit der HOA bzw. HOB (Honorarleitlinie für Architekten oder HOB-I = Honorarleitlinie Bauwesen Ingenieurbauwerke, inklusive Planung sowie örtliche Bauaufsicht und HOB = Honorarordnung der Baumeister). Diesen Bestimmungen waren allerdings nur Verbandsempfehlungen, die unverbindlichen Charakter hatten, und sie wurden bereits vor über zehn Jahren aufgehoben.

Es gibt aber neben der Verteuerungsspirale, an der die Inflation ebenso dreht, ebenso zwei positive Gegeneffekte, die die Kosten klein halten. Darunter sind neue Bauausführungen, die sich aus dem Pool der Fertighäuser bedienen. Unter diesen sind Entwicklung vorhanden, die bis hin zu einem Nullenergiehaus reichen oder sogar eine Mehrproduktion an Energie bieten. Bereits zwanzig Jahre zuvor wurde die Solartechnik als Serienproduktion erahnt, die noch die Schuhe der Anfänge anhatte. Sie hat sich nun über zwanzig Jahre danach flächendeckend in Deutschland und Österreich durchgesetzt. Falls die Energieleistung dieser Dachanlagen zur Eigenversorgung oder Überproduktion nicht ausreiche, tragen sie zumindest dazu bei, dass die Energienutzung in Richtung Nullwert reduziert wird. Denn der Eigenverbrauch und die Energiegewinnung werden kumulativ gegenübergestellt.

Eine zweite Möglichkeit ist die Nutzen der Robotik bzw. 3D-Druck von Bauelementen. Gerade letzteres ist zum Beispiel für Fertigbauteile oder sogar Wände aus Beton möglich. Hierbei werden die Wände in einem Druckverfahren allmählich in die Höhe gezogen. Die Drucker werden dazu in die Mitte der Räume platziert, um in einem zirkulären Verfahren Beton schichtweise aufzutragen. Dies geht zum Teil sogar schneller, als wenn dies von Menschenhand gemacht wird. Zusätzlich wird der Einsatz von Baustellenpersonal reduziert.

Dies macht deutlich, dass in Zukunft die Bauausführung weniger Kosten verursacht. Auf den Baustellen werden zukünftig vielleicht nur noch ein bis zwei Mitarbeiter permanent vertreten sein, die die jeweiligen Drucker oder Roboter betätigen. Dies ist natürlich für die Kunden aus Kostengründen äußerst interessant. Es zeigt allerdings auf der anderen Seite, welche Veränderungsprozesse auf die Baubranche noch warten.

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