Den eigenen Bedarf ermitteln

Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Bauherren zu teuer, zu groß und oft sogar am falschen Ort bauen. Das liegt daran, dass im Vorfeld der Hausbau nicht gründlich genug geplant wurde.

Oft treffen die Bauherren schon früh Fehlentscheidungen, die sich später kaum mehr ausmerzen lassen. Nicht selten sagen die neuen Hausbesitzer, wenige Jahre nachdem sie eingezogen sind, dass sie vieles ganz anders machen würden. Viele bedenken dabei nicht, mit welchen Kosten manche Detailträume verbunden sind, die sie später gar nicht wirklich brauchen oder nutzen.

So gibt es Familien, die schon jetzt drei Garagenplätze planen, damit das Kind, das jetzt noch im Kindergartenalter ist, später mal sein Auto unterstellen kann. Sie bedenken dabei nicht, dass das Kind vielleicht später aus Umweltschutzgründen gar kein Auto fahren will oder ohnehin im frühen Erwachsenenalter aufgrund eines Studiums oder eines Jobs in eine andere Stadt zieht.

Andere wiederum planen eine Einliegerwohnung, im Falle dass sie in 20 Jahren mal die pflegebedürftigen Eltern oder Schwiegereltern ins eigene Haus holen werden. Ob die Eltern, die ihr Leben lang auf dem Land gewohnt haben, tatsächlich in die Stadt ziehen würden, wird dabei oft außer Acht gelassen.

Dies sind nur zwei Beispiele, wie in gut gemeinter Absicht viel Geld in Wohn- und Nutzflächen fließt, die für viele Jahre oder gar für immer leer stehen beziehungsweise bestenfalls als Lagerfläche genutzt werden.

Wer sich intensiv mit den eigenen Bedürfnissen auseinandersetzt, wird schnell feststellen, dass es beim Hausbau auch immer darum geht, Kompromisse einzugehen und Prioritäten zu setzen.

Wir empfehlen Ihnen, als ersten Schritt Ihre zehn wichtigsten Wohnbedürfnisse wie beispielsweise Bequemlichkeit, Ausblick, Lärmfreihit oder Status zu ermitteln. Sie finden auf folgender Seite eine Liste, die Ihnen bei der Auswahl helfen soll.

Im zweiten Schritt sollten Sie eine Liste von Räumen und Flächen machen, die sie unbedingt brauchen und die schön wären, dann schreiben sie für jeden Raum eine Quadratmeterzahl dazu und ermitteln so ihre gewünschte Wohnfläche.

Im nächsten Schritt ermitteln sie die voraussichtlichen Baukosten, dazu gibt es eine ganz einfache Formel: Gesamtwohnfläche mal 1.800 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

Nun haben Sie ein ungefähres Gefühl, wie teuer Sie Ihr Traumhaus zu stehen kommt, und können das mit ihrem Finanzrahmen abstimmen.

Sie werden schnell sehen, dass es sich lohnt, den einen oder anderen Raum um ein paar Quadratmeter kleiner zu planen oder auf einen Hobbyraum zu verzichten.

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